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Seniorenwohnen in Sorsum: Proteste im Rathaus


Bürgerinnen und Bürger aus Sorsum nutzten die Gelegenheit im Hildesheimer Rathaus mit gezielten Fragen und mit vorbereiteten Transparenten ihren Unmut über die jahrelange Verzögerungstaktik der Verwaltung in Bezug auf das Projekt „Seniorenwohnen in Sorsum“ zum Ausdruck zu bringen.

Zum Hintergrund: In der letzten Ortsratssitzung teilte die Stadtverwaltung lapidar mit, dass sich der Betreiber der geplanten Seniorenwohnanlage zurückgezogen habe und im Übrigen das Gutachten zur Verrohrung des Grabens immer noch nicht vorlag. Am Ende der Sitzung wurde daher beschlossen, Unterschriften zu sammeln und in den zuständigen Ausschusssitzungen des Rates, dem Sozialausschuss am 13.6. und dem Stadtentwicklungsausschuss am 14.6., den Unmut der Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck zu bringen. Für beide Ausschüsse wurden Fragen für die Bürgerfragestunde formuliert und den Ausschussmitgliedern wie auch der Verwaltung im Vorfeld übermittelt. Die Ortsbürgermeisterin Erika Hanenkamp trug diese dann in der Sitzung noch einmal mit der Bitte um Beantwortung vor.

So wurde im Sozialausschuss gefragt, wie der kommunale Versorgungsauftrag zu Pflege in Sorsum umgesetzt werden solle und wie man das Verbleiben der Ärztin vor Ort sicherzustellen gedenke. Der Dezernent Malte Spitzer verwies auf die Zuständigkeit des Kreises, teilte allerdings mit, dass nach Auskunft des Kreises ein Bedarf für Tages- und Kurzzeitpflege gegeben sei. Er empfahl den Protest auch im Sozialausschuss des Kreises noch einmal vorzutragen.

Im Stadtentwicklungsausschuss waren die Antworten auf die Fragen, ob es eine Checkliste für Bebauungsplanverfahren gäbe und warum die Forderung nach einem Gutachten zur Verrohrung des Grabens an der Kunibertstraße erst 2021 aufgestellt worden sei, wesentlich unkonkreter.

Hier wurde auf eine „stetige Entwicklung“ verwiesen und dass erst im Laufe solcher Verfahren Probleme sichtbar würden, die dann gelöst werden müssten. Die Frage nach einer Checkliste wurde verneint, da solche Verfahren unterschiedliche Voraussetzungen hätten. Auch die Frage des stv. Ortsbürgermeisters Stephan Lenz, der online zugeschaltet war, wann der Grundstückseigentümerin die Forderung nach einem Gutachten zugegangen sei, konnte nicht beantwortet werden.

Die Zuhörerschaft aus Sorsum war mit diesen Auskünften sichtlich unzufrieden und demonstrierte vor und nach der Sitzung mit Transparenten gegen die mangelnde Unterstützung der Stadt. Bei der Ratssitzung am 26.6. um 18 Uhr sollen Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer die im Ort gesammelten Unterschriften übergeben werden. Die Initiatoren/innen der Protestaktion hoffen auf starke Beteiligung, um die Dringlichkeit des Problems deutlich zu machen.

Text: Erika Hanenkamp, Fotos: Erika Hanenkamp und Marlis Pantaleo