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Sorsumer Original wurde 75 Jahre


Wer kennt ihn nicht: Wolfgang Baader, genannt „Bollo“

Wer ihn fragt, woher er denn seinen Spitznamen hat, der hört spontan: „zuerst hieß ich „Bolchen“, weil ich immer einen Bonbon in der Tasche hatte und daraus wurde dann „Bollo“.
Ja, so kennen wir ihn: immer mit seinem Fahrrad unterwegs für die Allgemeinheit: Müll einsammeln rund um die Kirche, die Schule, am roten Platz, den Bushaltestellen und natürlich in der Feldmark.

Bollo, unsere treue Seele, kam 1946 in Melle zur Welt. Seine Mutter, eine Sängerin in einer Combo, konnte ihre zwei Jungs „nicht durchbringen“, seinen Vater hat er nie kennen gelernt, und so war er ein Fall für’s Jugendamt. Mit drei Jahren kam er in ein Heim in Osnabrück, später nach Papenburg und zu guter Letzt nach Himmelsthür in den Bernwardshof. Mit 14 Jahren begann er eine Bäckerlehre bei Wöhleke in Sorsum, stand jeden Morgen um 02:00 Uhr auf und war schon bald für das Ausbringen der frischen Brötchen zuständig. Leider gibt es aus dieser Zeit „Bollo mit Kiepe beim Brötchen ausliefern“ keine Fotos. Sein ältestes Foto aus vergangenen Zeiten stammt aus seinem Verbandsbuch des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks von 1964:


Der Bäckerei Wöhleke blieb er sein Leben lang treu, nach der Lehre als Geselle und später, als die Auftragslage einbrach, verzichtete er zugunsten eines Familienvaters auf seinen festen Job und arbeitete fortan als Aushilfe.

Bollo war Mitbegründer der Tischtennis-Sparte des Sportvereins, musste das aktive Spielen aber nach 20 Jahren wg. Rückenproblemen aufgeben. Nach dem Tode von Heinrich Rüth sen. wurde er gefragt ob er die Getränkeversorgung der Mannschaften übernimmt, und auch das macht er seitdem zuverlässig.

Sept. 74

Sorsum hat mit Bollo einen ganz wichtigen Menschen gefunden, der sich (ohne das an die große Glocke zu hängen) für die Allgemeinheit ehrenamtlich engagiert.

Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet!