Sorsum als Spielort für die Glocken-Scherben-Suche
Das Landschaftstheater Forum Heersum hatte sich für dieses Jahr etwas Besonderes ausgedacht:
die wichtige Hildesheimer Domglocke wurde vor kurzem vom Teufel in 12 Teile zerschlagen und diese dann in verschiedenen Orten im Landkreis versteckt – eines davon in Sorsum. Die Glocke muss nun unbedingt wieder zusammengesetzt werden, denn andernfalls verliert Hildesheim seinen Welterbestatus.
Am 28. Juni startete hier also die Suche: die Camper auf dem Campingplatz wunderten sich über den Betrieb, Kommissar Rainer Zufall leitete die Ermittlungen und nahm verdächtige Camper fest, die Wissenschaftler ersannen verschiedene Thesen und die Aliens in ihrem DeLorean hatten ganz eigene Pläne.
So ging man also auf die Suche: vom Campingplatz ging es zum Bioladen um die „Sorsumer Dorfidylle“ an der U-Bahn-Haltestelle „Zetschengrund“ zu untersuchen, durch das Klostergut, vorbei an den probenden Shantys, zur Wasserstraße, wo vom köstlichen Beeken-Wasser gereicht und die Wäsche gewaschen wurde, durch den Pfarrgarten, wo die Polizei erneut wichtige Untersuchungen anstellte, dann vor das Brautstudio, wo die Wissenschaftler vermeintlich auf der Spur der Scherbe waren, bis es schließlich zur Schlußszene unter der Kirche kam. Das Problem war: der Teufel hatte allen die Erinnerung genommen, wo die Scherbe versteckt ist, und so hatte Gott die Idee, die Zeit mit der Zeitmaschine zurückzudrehen. Dabei „Verfuhr“ man sich aber: einmal landete man im Jahre 1727 (dem Geburtsjahr des Sorsumer Zwetschenliedes – welches von den Shantys vorgetragen wurde, und als es zur berühmten Zwetschenschlacht zwischen Sorsum und Himmelsthür kam) und ein zweites Mal landete man im Jahre 1940, als Johannes Haller das Sorsumer Heimatgedicht schrieb, welches natürlich auch durch ihn persönlich vorgetragen wurde.
Frau Holle nahm die Zeitreise dann in die Hand und führte die Kirchglockenturmuhrbesucher erfolgreich zur Scherbe und der Freudentanz konnte beginnen…
Text: Ludger Ernst, Fotos: Gerhard Peisker
